• Termine nach Vereinbarung

Interview mit Dr. Emmerich

Interview zum Dental Life Concept

Das in den letzten Jahren von Dr. Emmerich entwickelte Dental Life Concept ist ein an den individuellen Wünschen des Patienten ausgerichteter Masterplan, der wiederum die Basis für die Beratung bei wichtigen Behandlungsentscheidungen ist.

Zweitmeinung Zahnarzt in Goch Jobangebot, Icon

Dental Life Concept im Gespräch

Interview mit Dr. Emmerich

„Herr Dr. Emmerich, wie kamen Sie auf die Idee zum Dental Life Concept?“

Dr. Emmerich: „Anstoß für die Entwicklung eines in sich schlüssigen Konzepts der langfristigen Planung von Zahnversorgungen waren eigene, enttäuschende Erfahrungen bei Patienten, die ich über Jahre, teilweise über Jahrzehnte engagiert behandelt habe und die schließlich doch zu Vollprothesenträgern geworden sind. Ich habe mir die Frage gestellt, ob dieser Verlauf schicksalhaft war, oder ob er möglicherweise zu verhindern gewesen wäre.“

„Wie kann so etwas bei Patienten, die regelmäßig ihren Zahnarzt besuchen, überhaupt passieren?“

Dr. Emmerich: „Sehr häufig dadurch, dass oft eine möglichst schnelle und effektive Lösung eines akuten Problems sowohl vom Patienten als auch vom Behandler gewünscht wird. Natürlich spielen dabei auch die Kosten der Versorgung eine Rolle. Das Hauptproblem aber ist der fehlende Blick des Zahnarztes auf die langfristigen Konsequenzen und die daraus resultierende mangelhafte Information des Patienten. Ein Versäumnis, das zu einem späteren Zeitpunkt nur unter großem Aufwand oder gar nicht mehr gut zu machen ist.“

„Sie spielen hier auf den Einsatz moderner Zahnimplantate an?“

Dr. Emmerich: „Genau! Die Möglichkeit, verloren gegangene Zähne durch Implantate zuverlässig und dauerhaft zu ersetzen, hat die Zahnmedizin revolutioniert. Während wir früher einen bestimmten Zahnbefund hatten und nur mit den vorhandenen Zähnen planen konnten, ermöglicht der strategische Einsatz von Implantaten zum richtigen Zeitpunkt das umgekehrte Vorgehen: wir planen zusammen mit dem Patienten den gewünschten Typ von Zahnersatz und schaffen uns durch Implantate die notwendigen Verankerungen und Befestigungspfeiler, um diesen Zahnersatz realisieren zu können.

„Wo liegt denn das Problem? Kann dies nicht jederzeit einfach nachgeholt werden, so dass ein Prothesenträger wieder feste Zähne bekommen kann?“

Dr. Emmerich: „Leider in sehr vielen Fällen nicht! Nach dem Verlust von Zähnen bildet sich der Kieferknochen meist relativ rasch zurück, so dass es sehr aufwändig und teuer oder sogar gänzlich unmöglich wird, an den gewünschten Stellen Implantate einzusetzen. Manchmal kann der Kiefer durch große kieferchirurgische Eingriffe wie zum Beispiel eine Transplantation von Knochen aus der Beckenregion wieder aufgebaut werden. Allerdings ist die Misserfolgsrate bei solch komplizierten Eingriffen deutlich größer als bei einer Implantation in einen guten Knochen, der „vor Ort“ vorhanden ist. Auch sind die Kosten oft um ein Vielfaches höher. Schließlich muss der Patient auch noch bereit sein, sich einem solchen Eingriff zu unterziehen und der Gesundheitszustand gerade älterer Patienten diesen auch zulassen.“

„Apropos Misserfolgsrate: wie viele Implantate wachsen denn nicht richtig ein?“

Dr. Emmerich: „Bei erfahrenen Implantologen liegt der Anteil der erfolgreichen Implantate bei ca. 97-98%, d.h. nur zwei bis drei von einhundert eingesetzten Implantaten werden nicht wie geplant in den Kieferknochen integriert. Exakt in diesem Bereich liegen die Zahlen auch in unserer Praxis. Diese Erfolgsquote ist für eine ärztliche bzw. zahnärztliche Behandlungsform enorm hoch, weit höher als beispielsweise für den Versuch, einen Backenzahn durch eine Wurzelbehandlung langfristig zu erhalten. Selbst eine fehlgeschlagene Implantation hinterlässt darüber hinaus zum Glück in der Regel keine bleibenden Schäden, so dass sie nach Entfernen des Implantats und Abheilung der Wunde wiederholt werden kann.“

„Aber dann muss der Patient ja wieder tief in die Tasche greifen...?“

Dr. Emmerich: „Nein, wenn ein Patient das äußerst seltene Pech hat, dass ein Implantat nicht funktioniert, muss er es bei uns auch nicht bezahlen. So können wir ihm zwar nicht das geringe Restrisiko eines Misserfolgs nehmen, es entsteht ihm aber nicht auch noch ein finanzieller Schaden. Abgesehen von dieser speziellen „Garantie“ möchte ich in diesem Zusammenhang aber darauf hinweisen, dass Ärzte und Zahnärzte grundsätzlich nicht für den Erfolg einer Behandlung entlohnt werden, sondern für unsere den Regeln der Kunst entsprechenden Bemühungen. Wenn Sie ein neues Hüftgelenk bekommen, wird Ihnen auch niemand versprechen, dass Sie ihr Geld zurück erhalten, wenn es nicht 20 Jahre lang problemlos funktioniert.“

„Kommen wir zurück auf Ihr Dental Life Concept. Können Sie das Prinzip kurz erklären.“

Dr. Emmerich: „Sehr gerne. Das Dental Life Concept versteht sich als eine Art Masterplan für die lebenslange Zahnversorgung des Patienten. Der Zahnarzt macht sich gemeinsam mit dem Patienten frühzeitig Gedanken darüber, welchen Zahnstandard der Patient nach Möglichkeit auch im hohen Alter nicht unterschreiten möchte. Dies kann z.B. der Wunsch sein, immer nur feste Zähne im Mund zu haben oder eine Prothese, die auf keinen Fall des Gaumen abdeckt, oder auch, dass eine wacklige, totale Unterkieferprothese auf jeden Fall vermieden werden soll. Oft sind mehrere Beratungstermine erforderlich, um dem Patienten das nötige Wissen über alle Möglichkeiten zu vermitteln. Steht der Wunsch schließlich fest, wird er dokumentiert und alle zukünftigen Behandlungsmaßnahmen, –vor allem im Zusammenhang mit Zahnverlusten-, werden fortan immer daraufhin geprüft, ob sie für das Erreichen dieses Mindeststandards geeignet sind oder ihn möglicherweise gefährden. Viele alltägliche Behandlungen sind aber völlig unproblematisch, da sie mit dem Erreichen des angestrebten Ziels nichts zu tun haben.“

„Können Sie vielleicht ein einfaches Beispiel nennen, damit man versteht, wie das praktisch aussieht?“

Dr. Emmerich: „Selbstverständlich! Stellen sie sich vor, ein Patient wünscht, möglichst lebenslang ohne eine Prothese auszukommen, die seinen Gaumen bedeckt. Zu dem Zeitpunkt, an dem er diesen Wunsch äußert, hat er noch so viele eigene Zähne, dass er überhaupt keinen Zahnersatz benötigt und natürlich bemühen wir uns nach Kräften, diesen idealen Zustand zu erhalten. Leider geht aber durch eine Entzündung, die nicht erfolgreich behandelt werden konnte, ein oberer Eckzahn verloren. Was ist zu tun?

Man könnte die entstandene Lücke durch eine relativ einfach herzustellende, festsitzende Zahnbrücke ersetzen und der Patient wäre sicher zunächst sehr zufrieden, dass ihm schnell, effektiv und recht preiswert geholfen wurde. Als Zahnarzt weiß ich aber, dass der Eckzahn ein ganz besonders wichtiger Zahn zur Abstützung von Zahnersatz ist und dass gerade dieser Verlust die „finale“ Wunschversorgung des Patienten stark gefährdet. Ich erkläre dem Patienten den Zusammenhang und die Konsequenzen und rate ihm, den verloren gegangenen Eckzahn unbedingt durch ein Implantat zu ersetzen, wenn er an seinem Wunsch festhalten möchte. Diese Versorgung ist zwar im Moment deutlich aufwändiger und teurer als die Zahnbrücke und bringt dem Patienten kaum einen sofort spürbaren Vorteil, aber auf diese Weise kann das langfristige Ziel zuverlässig gesichert werden. Um solche Überlegungen anzustellen und den Patienten richtig beraten zu können, benötigt man einerseits den „Masterplan“ und andererseits die Erfahrung und das Wissen, bei welchen Entscheidungen man besonders aufpassen muss! Das Dental Life Concept schafft hier übersichtliche und verständliche Richtlinien.“

„Und wenn der Patient kein Implantat wünscht, oder es ihm zu teuer ist?“

Dr. Emmerich: „Das ist grundsätzlich kein Problem, denn der Patient verpflichtet sich ja zu nichts! Er kann seinen Wunschstandard jederzeit nach „unten“, also auf eine etwas weniger komfortable und möglicherweise dann auch preiswertere Versorgung korrigieren. Wichtig ist, dass ihm die Tragweite seiner Entscheidung durch eine gute Beratung bewusst gemacht wird. Der Patient zu jeder Zeit die volle Entscheidungsfreiheit. Aber was nutzt ihm die Entscheidungsfreiheit, wenn die richtigen Informationen fehlen?! Oder lassen Sie mich anders ausdrücken: im Grunde erteilt der Patient im Dental Life Concept seinem Zahnarzt den Auftrag, ihn unbedingt zu beraten, wenn etwas zu passieren droht, das sein Wunschziel in Frage stellen könnte.“

„Kann sich ein Patient zu jedem beliebigen Zeitpunkt jede finale Mindestversorgung wünschen?“

Dr. Emmerich: „Grundsätzlich ja, aber... : wenn der Befund zum Zeitpunkt der Wunschäußerung das Ziel schon gar nicht mehr ohne weiteres ermöglicht, muss man prüfen, ob und mit welchem Aufwand dies nachträglich noch korrigiert werden kann. Wenn die Korrektur machbar ist und der Patient den erforderlichen Maßnahmen zustimmt: ja! Wenn nicht, muss der Patient sich für eine „einfachere“ Alternative entscheiden. Das gleiche gilt übrigens, wenn der Patient seinen früheren Wunsch zu einem späteren Zeitpunkt nach „oben“ korrigieren möchte. Damit der Patient die letzte Chance für ein solches „Upgrade“ nicht verpasst, sieht das Konzept vor, dass der Patient entsprechend beraten wird, wenn eine bis dato noch mögliche Option auszuscheiden droht, wie überhaupt das beratende Gespräch im Dental Life Concept eine ganz zentrale Rolle spielt. Der Zahnarzt erklärt und berät, der Patient entscheidet!“

„Klappt es denn am Ende immer mit der Wunschversorgung im hohen Alter?“

Dr. Emmerich: „Ein klares „Nein“! Verschiedene Gründe können es in einzelnen Fällen unmöglich machen, das angestrebte Ziel tatsächlich zu erreichen, aber die Chance, es zu erreichen, ist weit höher als bei herkömmlichem Vorgehen, weil schon frühzeitig alle Weichen in die richtige Richtung gestellt werden können. Da das Konzept bei hochwertigen Wunschversorgungen oft von der Möglichkeit abhängt, zum richtigen Zeitpunkt wichtige Zähne, die nicht erhalten werden können, durch Implantate zu ersetzen, werden wir das angestrebte Ziel nicht erreichen, wenn diese Implantation aus individuellen Gründen nicht möglich ist, z.B. durch einen schlechten Gesundheitszustand des Patienten, durch bestimmte Medikamente, die der Patient nehmen muss, oder auch einfach, weil das Geld fehlt. Für Kassenpatienten, die einen hohen Anspruch an Ihre Zahnversorgung stellen, kann eine private Zusatzversicherung hilfreich sein, wenn sie auch Leistungen im Zusammenhang mit Implantaten umfasst.“

„Was kostet es mich, einen Masterplan nach dem Dental Life Concept bei Ihnen erstellen zu lassen?“

Dr. Emmerich: „Die Beratungen werden bei Kassenpatienten im Rahmen der normalen Gebührenordnung abgerechnet, Privatpatienten erhalten eine erstattungsfähige Rechnung, ansonsten gilt: es kostet absolut gar nichts! Sehen Sie, die Systematik des Dental Life Concept ist ein hervorragendes Hilfsmittel für die Beratung unserer Patienten. Hat der Patient das Prinzip einmal verstanden, wird für uns viel einfacher, für oder gegen bestimmte Behandlungsoptionen zu argumentieren, denn der Patient selbst hat uns mit seinem Wunsch eine klare Richtlinie gegeben. Ein großer Vorteil an unserem Konzept ist, dass seine Grundlagen zwar wissenschaftlich recht komplex sind, die Konsequenzen daraus aber recht einfach zu verstehen sind. Dadurch ist es absolut praxistauglich! Denken Sie an eine Computersoftware, die Sie auch nicht unbedingt im Detail verstehen müssen, um mit ihr arbeiten zu können. Wenn Sie sich für die medizinischen Grundlagen und den logischen Aufbau im Detail interessieren, muss ich Sie allerdings noch vertrösten. Ein Fachbuch über das Dental Life Concept ist in Vorbereitung.

Wir freuen uns auf Sie!
Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin.